Welche Bäume kommen mit dem Klimawandel gut zurecht?
Es gibt bereits einige Forschungen, die untersuchen, welche Baumarten mit dem Klimawandel zurechtkommen. Ein prominentes Beispiel ist die KlimaArtenMatrix. Diese wurde von den Forstwissenschaftlern und Dendrologen Andreas Roloff, Stephan Bonn und Sten Gillner ausgearbeitet. In dieser Liste sind Stadtbaumarten und -sträucher aufgelistet, die beiden Kriterien genügen.
Hier einige Beispiele für Stadtbäume und -sträucher, die sowohl winterhart und trockentolerant sind. Wir haben sämtliche dieser Bäume aus dem Buch Trockenstress, herausgegeben von Prof. Dr. Andreas Roloff.
Inhaltsverzeichnis
Echte Mehlbeere
Sorbus aria
Die Mehlbeere ist ein mittelhoher Baum, der bis 15 Meter hoch werden kann. Früher wurden seine kleinen Früchte gesammelt und als Mehlersatz verwendet, daher sein Name. Heute ist die echte Mehlbeere ein beliebter Stadtbaum, da er sich gegenüber Schädlingen sehr unempfindlich zeigt. Er gilt als besonders trockentolerant und hitzeverträglich.
Feld-Ahorn
Acer campestre, auch Maßholder oder Hecken-Ahorn
Der Feld-Ahorn ist ein heimischer Baum und erreicht eine Höhe von 10 bis 15 Metern, kann vereinzelt aber auch größer werden. Der Feld-Ahron spielte früher in der Ernährung eine Rolle. Seine Blätter wurden wie Sauerkraut milchsauer vergoren und im Winter gegessen. Der Feld-Ahorn hat schöne Herbstfarben. Er ist im Vergleich zu anderen Bäumen relativ unempfindlich gegenüber verdichteten Böden, sowie salz-, ozon- und immissionstolerant. Wegen seinem geringen Wasserverbrauch, seiner Frosthärte und Dürreresistenz wird er auch für Dachgärten empfohlen.
Gewöhnliche Hainbuche
Carpinus betulus
Die Hainbuche ist ein mittelgrosser Baum und wird meistens nicht höher als 20 Meter. Sie ist ein heimischer Baum und wurde schon im Altertum als Heckpflanze genutzt. Die Hainbuche ist trockentolerant und tolerant gegenüber Immissionen und Ozon.
Übrigens: Die Hainbuche ist nicht mit der Rotbuche verwandt, sondern gehört zur Familie der Birkengewächse.
Ginkgo
Ginkgo biloba
Der Ginkgo ist ein einmaliger Baum! Es gibt ihn schon seit über 200 Millionen Jahren. Und heute ist er ein beliebter Stadtbaum, auch in den südostasiatischen Megacitys. Er gilt als anspruchslos und leidensfähig. Er hält Immissionsbelastungen stand und scheint resistent gegenüber Krankheiten. In Südostasien werden auch seine Nüsse als Delikatesse gefeiert. Sie müssen vor dem Verzehr aber vom Fruchtfleisch befreit und dann gekocht oder geröstet werden.
Tupelobaum
Nyssa sylvatica
Der Tupelobaum kommt aus Nordamerika und ist bei uns noch relativ selten. Dabei hat er als Stadtbaum viele Vorteile. Er gilt als einer anpassungsfähigsten Baumarten Nordamerikas. Ist er einmal etabliert, erträgt der Tupelo sowohl Überflutung als auch Dürre. Und der Tupelo kann auch durch seine Schönheit überzeugen: Seine Blätter verfärben sich im Herbst zu prächtigem rot. Und im Sommer glänzen die Blätter aufgrund einer Wachsschicht auf der Oberseite. Diese Schicht schützt sie vor Überhitzung und übermässiger Verdunstung.
Winterlinde
Tilia cordata
Die Winter-Linde ist eine in Europa heimische Baumart und kann eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen. Sie ist ein Baum mit einer reichen kulturellen Bedeutung und wurde an wichtigen Plätzen gepflanzt. Die Linde trägt auch die Bedeutung als Baum der Liebe. Die Winterlinde weist eine ausgesprochene Standorttoleranz auf. Die Winterlinde ist auch ausgesprochen regenerationsfreudig.
Blumen-Esche
Fraxinus ornus, auch Manna-Esche
Im Gegensatz zu ihrer Schwester, der gemeinen Esche, ist die Blumen-Esche noch relativ unbekannt. Und das, obwohl sie soviel zu bieten hat! Sie gilt als trockenheits-, immissions-, sowie hitzetolerant.
Sie wird nicht sehr groß, in der Regel nicht höher als 15 Meter und hat prachtvolle Blüten.
Interessierst Du dich dafür, wie Bäume mit den zunehmend trockenen und heissen Sommermonaten umgehen? Dann können wir Dir dieses Buch empfehlen. Dort findest Du auch weitere Baumfavoriten für trockene Zeiten.