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Baumportraits
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Olivenbaum. Ein Baumportrait

lat. Olea europaea, auch echter Ölbaum
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Andreas H.

Dieser besondere Baum spielt in der Kultur des Mittelmeerraums seit Jahrtausenden eine herausragende Rolle. Der älteste Nachweis für den Anbau von Olivenbäumen ist 7000 Jahre alt, der Wechsel von der Wildform zur kultivierten Olive geschah wahrscheinlich 4000 v. Chr. auf Kreta und in Syrien. Damit gehört der Olivenbaum zu den ältesten von Menschenhand kultivierten Gehölzen.

Der Olivenbaum liefert Olivenöl, wertvolle Früchte und edles Holz. Und er ist extrem langlebig. Einzelne Olivenbäume sind so alt, dass sie bereits zu Zeiten von Jesus oder Sokrates gelebt haben und den damaligen Menschen Schatten gespendet haben. Der älteste bekannte Olivenbaum in Vouves auf Kreta (Griechenland) wird auf 3500 Jahre geschätzt. Darüber hinaus spielt der Olivenbaum auch in Mythen und als Symbol eine wichtige Rolle.

Der Olivenbaum gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae).

Olivenbaum Herkunft:

Die wilde Olive stammt aus dem Mittelmeerraum. Ein fossiler Fund auf der Insel Santorin ist 54‘000 Jahre alt. Die kultivierte Olive gibt es seit der Bronzezeit.

Olivenbaum Wuchs:

Der Olivenbaum wächst klein und breit und erreicht eine Höhe von bis zu 10 Metern und eine Breite von bis zu 8 Metern. Oft ist sein Stamm krumm und gewunden. Im Alter ist er oft knorrig.

Olivenbaum Austrieb:

Ende April bis Anfang Mai.

Olivenbaum Blatt:

Die Blätter des Olivenbaumes sind immergrün, ledrig und paarweise angeordnet. Sie sind schmal, etwa 4 bis 10 cm lang und 1 bis 3 cm breit. Charakteristisch ist ihre silbrig-grünen Unterseite, die dem Baum in seinem natürlichen, trockenen Klima hilft Wasser zu sparen.

Olivenbaum Blüte:

Die Blüten des Olivenbaumes sind weiß, klein und bilden sich in traubenartigen Büscheln. Die Blüte beginnt im späten Frühling.

Olivenbaum Früchte:

Die Früchte des Olivenbaumes reifen im Zeitraum von zwölf Monaten von Grün nach Schwarz oder Braun. Der Zeitpunkt der Ernte hängt vom gewünschten Reifegrad und Verwendungszweck ab. Die Früchte sind oval und werden bis zu 3.5 cm lang.

Olivenbaum Varietäten:

Allein im Mittelmeerraum gibt es heute über 1000 Sorten von Olivenbäumen. Die unterschiedlichen Sorten haben sich je nach Klima und Bodenbeschaffenheit unterschiedlich entwickelt.

Olivenbaum Pflege

Der Olivenbaum stammt aus dem mediterranen Raum und findet bei uns meistens nicht ideale Bedingungen. Der wichtigste Faktor für seine Pflege ist deshalb, einen passenden Standort zu finden. An einem artgerechten Standort stellt ein Olivenbaum nur wenig Ansprüche. Hilfreich ist ein regelmäßiger Schnitt, damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist.

Olivenbaum Standort:

Olivenbäume benötigen einen sonnigen und warmen Standort. Heiße und trockene Bedingungen sind für ihn meist kein Problem. Wichtig ist, dass sie es im Winter nicht zu kalt haben. Aus diesem Grund werden Olivenbäume bei uns im deutschsprachigen Raum meist in Kübeln gepflanzt. Das bringt den Vorteil, dass man den Baum im Sommer an die Sonne und im Winter an einen geschützten Standort bringen kann.

Olivenbaum Boden:

Der ideale Boden für Olivenbäume ist gut durchlässig und reicht von sandig bis lehmig. Sie können auch in mäßig fruchtbaren Böden gedeihen.

Olivenbaum Gießen:

Der Olivenbaum kommt aus einem heißen und trockenen Gebiet und kommt daher mit einem gewissen Maß an Trockenheit gut klar. Seine Wurzeln reichen auf guten Standorten bis zu 9 Meter in die Tiefe. Die Bedingungen für solch tiefe Wurzeln hat eine Topfpflanze leider nicht. Für Olivenbäume in Töpfen kann deshalb sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Wasser zum Verhängnis werden. Vor allem Staunässe schadet ihm. Achte hier darauf, dass das überschüssige Wasser abfließen kann und entferne dieses auch aus dem Übertopf. Vor allem Kübelpflanzen können im Sommer auch leicht austrocknen, da die Wurzeln nicht tief in den Boden gehen können. Sowohl ein Zuviel und ein Zuwenig an Wasser macht sich durch Blattverlust bemerkbar. Wichtig: Besonders im Winter ist es wichtig, dass der Baum nicht zu viel, aber genügend Wasser bekommt.

Olivenbaum Düngen:

Olivenbäume wachsen selbst auf kargen Böden und benötigen daher nur wenig Nährstoffe. Auf jeden Fall solltest du beim Düngen vorsichtig sein, besonders wenn dein Baum in einem Topf steht. Gedüngt werden Olivenbäume nur während der Wachstumsphase zwischen April und September.

Olivenbaum Ernten:

Die Erntezeit variiert je nach Region und Reifegrad von September bis November. Bei uns im deutschsprachigen Raum bildet ein Olivenbaum selten essbare Früchte heraus. Von der Jungpflanze bis zum ersten Ertrag dauert es oft sieben Jahre. 

Olivenbaum Schneiden:

Bei uns im deutschsprachigen Raum werden Olivenbäume nicht wegen Fruchtertrag geschnitten, sondern um den Baum eine schöne Form mit gleichmäßiger Krone zu geben. Hilfreich ist ein gelegentlicher Schnitt, damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist. Der Olivenbaum ist sehr schnittverträglich.

Olivenbaum Winter:

Im Topf gepflanzte Olivenbäume sollten im Winter an einen geschützten Standort gebracht werden, der nicht zu kühl, nicht zu warm und nicht zu dunkel ist. Ideal ist eine Temperatur von fünf bis zehn Grad Celsius, beispielsweise in einem hellen Hausflur oder einem unbeheizten Wintergarten.

Im Freien gepflanzte Olivenbäume sollten im Winter mit einem dicken Vlies komplett eingehüllt werden. Zusätzlich dazu kann auch eine Mulchschicht aus Laub hilfreich sein, damit der Boden nicht zu stark abkühlt.

Im Winter sollten alle Olivenbäume nicht gedüngt werden und nur sparsam bewässert werden.

Olivenbaum Vermehren:

In der freien Natur werden Olivenbäume durch Vögel verbreitet, die die Früchte fressen. In der Landwirtschaft werden Oliven dagegen meist über Stecklinge vermehrt.

Olivenbaum Krankheiten:

Bei uns im deutschsprachigen Raum werden Olivenbäume zum Glück nur selten krank.

Olivenbaum Schädlinge:

Blattläuse können auch Olivenbäume befallen und die jungen Triebe auffressen.

Tipp vom Baumexperten:

Wir empfehlen, Olivenbäume in einem Kübel zu halten. Dadurch kannst du seinen Standort verschieben. Wenn der Baum grösser wird, kannst du ihn auch in einen größeren Kübel verpflanzen.

Nutzen und Verwendung des Olivenbaumes

Der Olivenbaum wird seit Jahrtausenden vor allem für seine Früchte geliebt und geschätzt. Das Olivenöl ist eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse am Mittelmeer und wird auch als flüssiges Gold bezeichnet.

Olivenbaum in der Ernährung:

Oliven und Olivenöl sind ein Hauptbestand der mediterranen Ernährung. Damit die Oliven essbar sind, müssen sie vorher in einer Lake eingelegt, mariniert oder fermentiert werden. Die frische Frucht ohne Verarbeitung ist bitter, hart und ungenießbar.

 

Heute wird der größte Teil der Oliven zu Öl verarbeitet und zum Braten und für Salate und kalte Gerichte verwendet. Olivenöl ist reich an gesunden Fettsäuren, Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien.

Olivenbaum und Wellness:

Olivenöl ist eine beliebte Grundlage für Massageöl. Du kannst damit dein eigenes Massageöl herstellen. Vermische dabei das Olivenöl mit einem Duftstoff, der dir gefällt, beispielsweise mit Rosenessenz oder Lavendel. Bereits in der Erzählungen Homers diente das Öl zum Salben des Körpers.

Olivenbaum und Kosmetik:

Olivenöl wird auch zur Herstellung von Seife verwendet. Du kannst Olivenöl auch nutzen, um deine Haare zum Glänzen zu bringen oder Schuppen zu bekämpfen.

Olivenbaum und sein Holz:

Olivenholz ist wegen seiner dunklen und kunstvollen Maserung für Möbel und Haushaltsgegenstände beliebt.

Weitere Nutzung des Olivenbaumes

Wirtschaftlich relevant ist auch der ausgepresste Trester, der bei der Herstellung von Olivenöl entsteht. Dieser kann als Viehfutter oder Biokraftstoff genutzt werden.

Ökologischer Wert des Olivenbaumes:

Der Olivenbaum hat im mediterranen Raum auch eine wichtige ökologische Rolle, wo er zur Stabilisierung des Bodens beiträgt und Lebensraum für viele Arten bietet.

Nutzen und Verwendung des Olivenbaumes

Durch den Klimawandel gilt die Edelkastanie als Baum mit Zukunft, da sie hitzerobust ist. Sie wird gerne wegen seinen Früchten und ihrer stattlichen Wuchsform angebaut. In Frankreich wird sie auch in Wäldern angepflanzt. Ihr Holz hat einen hohen Heizwert.

Edelkastanie in der Medizin:

Hildegard von Bingen schrieb: “Nur wenige Speisen sind ganz rein und gut für den Menschen. Dazu gehören Dinkel, Fenchel und die Edelkastanie.” Sie empfiehlt die Edelkastanie bei Beschwerden wie Rheuma, Gicht, Durchfall, Leberschäden und Kopfschmerzen.

Edelkastanie in der Ernährung:

Vom Mittelalter bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Edelkastanie in den Bergregionen Südeuropas ein zentraler Bestandteil der Ernährung. Sie wurden geröstet oder gekocht und teilweise auch zu Gries oder Mehl weiterverarbeitet. Damit konnte aus den Kastanien eine Art Polenta herstellt, oder Brot gebacken werden. Gedörrte Kastanien und Kastanienmehl wurden dadurch bis zu zwei Jahren haltbar. Kastanien sind auch eine Zutat im Kastanienbier.

Edelkastanie im Möbelbau:

Das Holz der Edelkastanie eignet sich gut für langlebige Bau- und Möbelholzprodukte.

Weitere Nutzung der Edelkastanie:

Kastanienholz ist zudem dafür bekannt, dass es äußerst dauerhaft und biegsam ist. Aus diesem Grund wird es gerne auch im Lawinenschutz eingesetzt. Außerdem wird es auch gerne im Schiffsbau sowie für Telegraphenmasten und Eisenbahnschwellen verwendet. Weiter hat das Holz der Edelkastanie einen hohen Brennwert. Aus diesem Grund ist es beliebt als Hackschnitzel. Die Edelkastanie hat auch einen wichtigen ökologischen Nutzen: Es bieten vielen Kleintieren, Reptilien und Vögeln Lebensraum und Nahrungsgrundlage. Besonders beliebt ist dieser Baum führ Baumhöhlenbewohner wie Spechte, Wiedehopf, Siebenschläfer oder Fledermäuse.
Olivenernte
Olivenernte

Kulturgeschichte

Ralph Duttli schreibt in seinem Buch “Liebe Olive”: „Kein anderer Baum ist so eng verbunden mit der Entwicklung der mediterranen und europäischen Kultur, der Religion und der Demokratie, der Medizin, des internationalen Tauschhandels, des Sportes, der Kunst, der Literatur.“

Auf jeden Fall haben Olivenbäume das Leben der Menschen im mediterranen Raum stark geprägt. Sie werden seit 6000 Jahren kultiviert und spielen eine wichtige Rolle in der Ernährung, Wirtschaft und Kultur dieser Länder.

Der Olivenbaum ist auch ein Symbol des Friedens, der Weisheit und der Hoffnung. In vielen Kulturen gilt er als heiliger Baum, der Fruchtbarkeit und Wiedergeburt repräsentiert. Diese Symbolik trägt der Olivenbaum auch in der Geschichte von Noah. Dort kehrte eine Taube mit einem Olivenzweig im Schnabel zurück. Dieser Olivenzweig zeigte das Ende der Sintflut an und war ein Zeichen von Frieden und Versöhnung mit Gott. (Buch Genesis, Vers 8).

Eine berühmte Geschichte in der griechischen Mythologie ist der Kampf der Athene mit Poseidon und die Vorherrschaft über Attika. Der Kampf bestand darin, dass jede Gottheit der Bevölkerung der Stadt ein Geschenk machte und die Bevölkerung dann entscheiden konnte, welche Gottheit sie als Schutzherr haben wollte. Athene schenkte dem Volk von Attika einen Olivenbaum und Poseidon eine salzige Quelle. Die Menschen aus Attika liebten den Olivenbaum, weil er Nahrung, Öl und Holz brachte und wählten Athene als ihre Siegerin. Von nun an hieß die Stadt nach ihrer Schutzherrin Athene. In dieser Geschichte ist der Olivenbaum ein Geschenk der Götter.

Der Siegeskranz, der bei den Olympischen Spielen den Siegern verliehen wurde, wurde aus den Ästen des wilden Ölbaums (kotinos kallistephanos »schönbekränzter Ölbaum«) gewunden.

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