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Baumportraits
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Birke. Ein Baumportrait.

Lat. Betula pendula, Betula pubescens, Betula alba, auch Hänge-Birke, Gemeine Birke, Sandbirke, Weißbirke oder Warzenbirke
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Andreas H.

Die Birke fällt durch ihre weiße Borke sofort auf. In ihrer Jugend ist diese Borke glatt und schimmert weiß. Mit zunehmendem Alter wird ihre Borke brüchig. So entstehen im Laufe ihrer Lebenszeit immer mehr Furchen und Falten. Die weiße Rinde und ihr Wuchs verleiht ihr eine besondere Ausstrahlung von Anmut, Grazie und Eleganz.

Die Birke war der erste Baum, der nach der Eiszeit den Weg zurückgefunden hat und damit begann, neue Wälder zu bilden. Sie lieferte den Menschen in der Steinzeit über Jahrtausende Brenn- und anderes Nutzholz.

In Mitteleuropa musste die Birke mit der Zeit anderen Bäumen wie der Buche und der Eiche weichen. In Skandinavien, Russland und Kanada gehört sie weiterhin zu den dominierenden Baumarten und hat in diesen Regionen dementsprechend eine hohe kulturelle Bedeutung.

Am leichtesten lässt sich eine Birke an ihrer weißen Borke bestimmen. Die weiße Farbe kommt durch den Farbstoff Betulin zustande, welcher die Rinde wasserundurchlässig macht. Die Birken gehören gemeinsam mit Haselnuss, Erle und Hainbuche zur Familie der Birkengewächse.

Birke Herkunft:

Die Birke war der erste Pionierbaum, der nach der Eiszeit zurück nach Mitteleuropa kam

Birke Wuchs:

Birken können 30 Meter hoch werden und einen Durchmesser von 80 Zentimetern erreichen.

Birke Austrieb:

Die Birke ist der erste Laubbaum, der ab April neue Blätter bildet.

Birke Blatt:

Die Blätter der Birke sind wechselbeständig, zugespitzt und dreieckig.

Birke Blüte:

Die Birke blüht zwischen März und Mai. Die Blüten sind einhäusig und getrenntgeschlechtlich. Die männlichen Blütenkätzchen sind walzenförmig, braungelb, ungefähr 10 Zentimeter lang und erscheinen bereits im Herbst. Die weiblichen Blütenkätzchen sind hellgrün, 2 – 4 Zentimeter lang und erscheinen im Frühjahr.

Birke Früchte:

Die Birke bildet zwischen Juni und August kleine hellbraue Zäpfchen mit Flügelhäutchen.

Birke Varietäten:

Weltweit gibt es etwa 100 Birkenarten, wobei alle ausschließlich auf der nördlichen Hemisphäre vorkommen.

Birke Pflege

Die wichtigste Pflegemaßnahme für Birken ist die Wahl für einen sonnigen und lichtdurchfluteten Standort. Ansonsten ist dieser robuste Baum sehr pflegeleicht.

Birke Standort:

Birken sind wahre Standortkünstler und wachsen überall dort, wo es anderen Bäumen zu trocken, zu feucht, zu nährstoffarm oder zu sauer ist. Was sie aber benötigen ist viel Licht und Raum. Oft wachsen sie auch breiter, als man denkt. Als Pionierpflanze können sie sogar in Dachrinnen und auf Felskuppen wachsen.

Birke Gießen:

In den meisten Monaten benötigt eine Birke kein zusätzliches Wasser. Je nach Standort kann es allerdings hilfreich sein, die Birke im Sommer zu gießen, wenn es über einen längeren Zeitraum trocken ist. Wie bei allen Bäumen gilt auch bei der Birke: Besser selten gießen, dafür mit viel Wasser auf einmal.

Birke Düngen:

In der Regel benötigen Birken keinen Dünger.

Birke Schneiden:

Eine Birke benötigt keine Schnittmaßnahmen.

Birke Winter:

Birken sind sehr robuste Bäume und kommen in der Regel sehr gut mit Kälte klar.

Tipp vom Baumexperten:

Wenn du wenig Platz hast, kannst du eine Birke auch in einem Topf auf dem Balkon anpflanzen. 

Nutzen und Verwendung der Birke

Die Birke war für unsere Vorfahren in der Steinzeit überlebenswichtig. Sie lieferte als dominanter Baum der damaligen Wälder das Holz für Feuer und Unterkünfte. Aus der wasserundurchlässigen Borke haben die Menschen Abdeckungen für Häuser und Kanus gebaut.

Der sogenannte Birkenpech ist der älteste bekannte Klebstoff der Welt und wird aus der Rinde der Birke gewonnen. Dieser Klebstoff  wurde bereits vor über 100‘000 Jahren zur Herstellung von Waffen und Werkzeugen genutzt und auch für den Bau der Pfahlbausiedlungen am Bodensee verwendet.

 

Heute bildet die Birke eine wichtige Lebensgrundlage für viele Tiere. So hat man über 200 Insektenarten auf der Birke erfasst. Beispielsweise legen viele Schmetterlingsarten ihre Eier auf Birkenblätter. 

Birke in der Medizin:

Im Mittelalter galt vor allem der Birkensaft als Heilmittel. In der Moderne konnte die wundheilungsfördernde Wirkung des Rindenbestandteils Betulin nachgewiesen werden.

Junge, frische Blätter sind traditionell Bestandteil von Frühjahrs- und Blutreinigungskuren.

Birke in der Ernährung:

Auch heute wird Birkenwasser noch hergestellt und kann in einigen Reformhäusern gekauft werden. Das Birkenwasser wird dadurch gewonnen, dass der Baum im Frühjahr anbohrt wird und dadurch durch die Öffnung eine klare Flüssigkeit austritt. Das Birkenwasser enthält Mineralien und Zucker und wurde im Mittelalter als Medizin gesehen.

Aus jungen Birkenblättern kann man sich im Frühjahr einen Wildsalat machen.

In Notzeiten wurde die gelbe Innenrinde der Birke, das Kambium, als Mehlersatz genutzt. Es enthält zahlreiche Vitamine und Kohlenhydrate, muss vor dem Verzehr allerdings ausgekocht werden.

Birke und Kosmetik:

Birkenwasser wird auch in der Kosmetik und Haarpflege eingesetzt

Birke und Dekoration:

Durch ihre weiße Rinde ist die Birke sehr ästhetisch kann auch Wohnungen verschönern. Aus Birkenmaserholz lassen sich Schmuck und schöne Gebrauchsgegenstände herstellen.

Weitere Nutzung der Birke:

Die äußerste Schicht der Birke ist allen erfahrenen Waldläufern bekannt. Diese feine, papierähnliche äußerste Schichte der Birkenborke ist das beste Material, um im Wald ein Feuer zu entfachten und ist oft dann noch trocken, wenn sonst alles andere Material im Wald nass oder feucht ist.

 

Nutzen und Verwendung derBirke

Durch den Klimawandel gilt die Edelkastanie als Baum mit Zukunft, da sie hitzerobust ist. Sie wird gerne wegen seinen Früchten und ihrer stattlichen Wuchsform angebaut. In Frankreich wird sie auch in Wäldern angepflanzt. Ihr Holz hat einen hohen Heizwert.

Edelkastanie in der Medizin:

Hildegard von Bingen schrieb: „Nur wenige Speisen sind ganz rein und gut für den Menschen. Dazu gehören Dinkel, Fenchel und die Edelkastanie.“ Sie empfiehlt die Edelkastanie bei Beschwerden wie Rheuma, Gicht, Durchfall, Leberschäden und Kopfschmerzen.

Edelkastanie in der Ernährung:

Vom Mittelalter bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Edelkastanie in den Bergregionen Südeuropas ein zentraler Bestandteil der Ernährung. Sie wurden geröstet oder gekocht und teilweise auch zu Gries oder Mehl weiterverarbeitet. Damit konnte aus den Kastanien eine Art Polenta herstellt, oder Brot gebacken werden. Gedörrte Kastanien und Kastanienmehl wurden dadurch bis zu zwei Jahren haltbar. Kastanien sind auch eine Zutat im Kastanienbier.

Edelkastanie im Möbelbau:

Das Holz der Edelkastanie eignet sich gut für langlebige Bau- und Möbelholzprodukte.

Weitere Nutzung der Edelkastanie:

Kastanienholz ist zudem dafür bekannt, dass es äußerst dauerhaft und biegsam ist. Aus diesem Grund wird es gerne auch im Lawinenschutz eingesetzt. Außerdem wird es auch gerne im Schiffsbau sowie für Telegraphenmasten und Eisenbahnschwellen verwendet. Weiter hat das Holz der Edelkastanie einen hohen Brennwert. Aus diesem Grund ist es beliebt als Hackschnitzel. Die Edelkastanie hat auch einen wichtigen ökologischen Nutzen: Es bieten vielen Kleintieren, Reptilien und Vögeln Lebensraum und Nahrungsgrundlage. Besonders beliebt ist dieser Baum führ Baumhöhlenbewohner wie Spechte, Wiedehopf, Siebenschläfer oder Fledermäuse.

Kulturgeschichte

Die Birke war der erste Baum, der nach der Eiszeit wieder zurückgekommen ist und damit anfing, neue Wälder zu bilden. Bei uns in Mitteleuropa musste sie dann mit der Zeit anderen Bäumen weichen, wie beispielsweise der Eiche und der Buche. In Skandinavien, Russland, Osteuropa und Kanada gehört sie allerdings weiterhin zu den dominierenden Baumarten und hat immer noch eine große kulturelle Bedeutung.


Die Birke gilt als Baum des Neubeginns, des Lichts und des Frühlings. Sie ist der erste Baum, der im Frühling neue Blätter bildet und dadurch das Erwachen der Natur einläutet. Sie gib den Menschen seit Urzeiten die Gewissheit, dass nach dem langen Winter wieder der Frühling kommt. Vielleicht war sie deshalb bei den germanischen und auch bei den keltischen Stämmen einer Licht- und Frühlingsgöttin geweiht: Bertha, Brigid, Freya, Frigga oder Holla. In vielen Regionen wurde sie auch ein Symbol der Frühlingsfeste.


Die Borke der Birke wurde dafür verwendet, um Texte niederzuschreiben. Einige der ältesten Weisheitstexte der Menschheit wurden auf Birkenrinde geschrieben und fanden dadurch ihren Weg in unsere Zeit. Ein Beispiel dafür sind die 29 Schriftrollen der Gandharan-Texte aus dem 1.Jh nach Chr.  Auch von den Römern sind uns noch Texte auf Birkenrinde überliefert.


Die Birke wird noch heute in einigen Volksstämmen in Sibirien und der Mongolei als Schamanenbaum verehrt. Auch in Mitteleuropa galt die Birke als Baum mit magischen Kräften. Birkenzweige dienten als Abwehrzauber und wurden an Stalltüren genagelt oder in den Mithaufen gesteckt, um dunkle Kräfte abzuwehren.

Aus zusammengebundenen Birkenzweigen wurden auch Besen gefertigt, die nicht nur als Reinigungsmittel gegen Schmutz eingesetzt wurden, sondern auch, um böse Geister oder Verunreinigungen wegzuputzen.

Foto: instagram.com/arnumal
Das ist eine zweizeilige Bildunterschrift, um den Inhalt im Bild zu erläutern und somit besser verständlich zu machen.
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Andreas H.
Baumexperte und Dipl. Kulturanthropologe
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